Schlüsselfertig
Sie liegen nicht nur gut in der Hand und sehen gut aus, sie haben es auch in sich: Fahrzeugschlüssel von
Diese Geschichte hat einen Bart. Ohne geht das nun mal nicht, wenn man sich mit Fahrzeugschlüsseln befasst. Oder doch?
Schon der korrekte Titel von Sascha Kissner zeugt davon, dass es um mehr als das Türöffnen geht: Leiter Entwicklung Elektrik/Elektronik Karosserie Sicherheitssysteme. Auf dem Schreibtisch des Experten liegt der Schlüssel für einen Elfer, und man erkennt, dass nicht nur die Silhouette der Baureihe nachgebildet wurde, sondern auch, dass es sich um ein Cabriolet handelt. So viel Liebe zum Detail ist
Entscheidend für das, was ein Schlüssel heute kann, sind die Platinen auf der flexiblen Leiterplatte. Es ist ein wahres Wunderwerk auf engstem Raum. Das drückt sich auch in der populärwissenschaftlichen These aus: „Früher steckte der Schlüssel im Auto, heute steckt das Auto im Schlüssel.“ Aus dem in Kindertagen des Sportwagens gefrästen Stück Blech ist ein Hightech-Sicherheitsmodul geworden. Schon das Öffnen des Cabrio-Verdecks oder die Entriegelung des Kofferraums und der Türen aus der Ferne zeugt von einer störungsfreien Kommunikation zwischen dem Datenspeicher im Schlüssel und den Steuergeräten im Fahrzeug, so werden auch die Memoryfunktionen für die Sitzeinstellung aktiviert. „Der Schlüssel wird angelernt“, heißt das im Expertenjargon, er ist damit Sender und Empfänger zugleich. Diese per Funkwellen übertragenen Funktionen sind mit modernen, kryptologischen Verfahren verschlüsselt, das ist der Standard. Beim System
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Gestartet wird das Fahrzeug dann
Bedienerfreundlich muss der Schlüssel sein, was sich schon in der Haptik ausdrückt. Die Tasten an der Oberfläche sind so gestaltet, dass man tief drücken muss, damit eine Funktion ausgelöst wird – das verhindert ein Öffnen aus Versehen, wenn der Schlüssel in der Hosentasche steckt. Ganz entscheidend ist aber auch die Stabilität. Im Zuge der ausgiebigen Testphase werden Dichtigkeit und Belastung beispielsweise dadurch getestet, dass der Schlüssel stundenlang mit Steinen zusammen in einer Waschmaschine hin- und hergeschleudert wird.
Auch in einer anderen Frage wird nicht der kleinste Kompromiss geduldet: Jeder
Ein erfolgreicher „Angriff“ über die Elektronik sei ihnen nicht bekannt. Der letzte Fahrzeugschlüssel der Elfer-Baureihe 997 markiert auch eine rasant fortschreitende Evolution bei der Verschlüsselung. An klassisches Kurzschließen, wie in manchen Gangsterfilmen immer noch zu sehen, ist längst nicht mehr zu denken. Verliert jemand seinen Schlüssel, wird beim Ersatz im
Trotz der voranschreitenden digitalen Technik, die auch den Fahrzeugschlüsseln immer neue Möglichkeiten bietet, halten Sascha Kissner und seine Kollegen den Schlüssel als solchen für unverzichtbar. Technisch wäre eine Steuerung über ein Mobiltelefon natürlich möglich. Aber selbst wenn die Sicherheitsbedenken gelöst werden könnten, bliebe da noch ein großes Problem. „Die meisten Menschen wechseln alle zwei Jahre oder sogar noch häufiger ihr Telefon“, sagt Kissner, „aber ein Schlüssel soll ein ganzes Fahrzeugleben halten.“
Ein bisschen stolz aber sind die Ingenieure schon, dass neulich eine Art Nachbau ihrer Schlüsselhülle in Fernost auftauchte – im Format eines Handys. Aber damit kann man wirklich nur telefonieren, keinen
Text Elmar Brümmer
Fotografie Bettina Keidel