Fit for Speed
Nick Tandy, Richard Lietz und Earl Bamber radeln entspannt von einer Trainingseinheit zur nächsten
Kraft, Ausdauer, Extrembelastungen – die
Mach schon, Richie, das kann ja meine Oma schneller!“, treibt Trainer Othmar Moser Werksfahrer Richard Lietz mit einem Augenzwinkern an. Auf dem Boden des Fitnessstudios macht Lietz im Schein der Neonröhren Sit-ups, bildet ein Team mit Frédéric Makowiecki. Vom lauten Rauschen der Klimaanlage bekommen beide nichts mit, sie sind ganz auf ihr Training fokussiert. Bereits am zweiten Tag des
„Fertig!“, ruft
Matteo Cairoli beim Training der Nackenmuskulatur, die im Rennen besonders den hohen Fliehkräften ausgesetzt ist
„Toll gemacht, Jungs“, sagt Moser. Wie nach jeder Trainingseinheit klatschen sich die Fahrer und er gegenseitig ab. „Es ist super, dass hier alle einmal im Jahr gemeinsam trainieren können. Das hat mir vor drei Jahren, als ich noch
Zunächst testen die Trainer die Maximalkraft. Die ermittelten Daten, die fein säuberlich in die Trainingspläne der Fahrer eingetragen werden, dienen als Richtwert für die anschließenden Kraftübungen. „Die Wiederholungen führen wir dann bei etwa 80 Prozent durch“, erklärt Prof. Dr. Frank Mayer. Der leitende Sportmediziner der Universität Potsdam hat das Konzept des Fitnesscamps vor 13 Jahren im Auftrag von
Sit-ups (Frédéric Makowiecki) und Kraftübungen (Sven Müller) fördern die individuelle Fitness, Ballspiele das Gemeinschaftserlebnis
Das Vormittagstraining ist geschafft. Zeit für das Mittagessen. „Rund 5000 Kalorien verbrennen die Fahrer bei täglich rund sechs Stunden Training“, sagt Mayer. „Und die müssen sie über gesundes, hochwertiges Essen wieder zu sich nehmen.“ Nach der Mittagspause stehen Intervall-Läufe im Freien auf dem Plan. Die Grünflächen stehen dank ständiger Bewässerung voll im Saft. Für den 18-jährigen Italiener Matteo Cairoli ist nicht nur die Umgebung, sondern auch diese Art der Belastung absolutes Neuland. Er wird in dieser Saison erstmals im
Teamgeist im Teamdress (von links nach rechts): Matteo Cairoli (I), Patrick Pilet (F), Connor de Phillippi (USA), Sven Müller (D), Earl Bamber (NZ), Nick Tandy (GB), Richard Lietz (A), Michael Christensen (DK), Wolf Henzler (D), Jörg Bergmeister (D), Frédéric Makowiecki (F)
Einzig der Amerikaner Patrick Long, der sich in dieser Saison in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) das Cockpit seines 911 RSR mit
Für die letzten drei der insgesamt acht Fitnesscamp- Tage stößt der
Text Oliver Hilger
Fotografie Michael Kunkel
Fitter ans Ziel
Prof. Dr. Frank Mayer hat das Konzept des Fitnesscamps entwickelt
Tipps für das sportliche Autofahren vom Porsche -Mannschaftsarzt
Beim Autofahren kommt es zunächst auf gutes Sitzen an. Man sollte stabil und aufrecht sitzen und die auftretenden Kräfte bei der Fahrt gut abfangen können. Der Seitenhalt eines Sportsitzes ist hier hilfreich.
Für eine gute Rumpfstabilität sollten regelmäßig die schrägen und geraden Bauchmuskeln, die Gesäßmuskeln und die Rückenmuskulatur trainiert werden. Bei sehr sportlichem Fahren und den daraus resultierenden hohen Belastungen auf die Halswirbelsäule ist auch das Training des Schultergürtels und der Nackenmuskulatur zu empfehlen – zum Beispiel mithilfe eines Thera-Bandes. Wer zu Rückenbeschwerden neigt, sollte während der Fahrt ab und an die Sitzposition leicht verändern. Ein adaptiver Sportsitz oder ein Sportsitz Plus, wie es sie für fast alle
Gerade bei langen Fahrten hilft eine gute Grundlagenausdauerfähigkeit. Dreimal wöchentlich 30 Minuten Ausdauertraining würde ich bereits als tolles Training erachten. Eine gute Ausdauer dient auch der Konzentration beim Fahren. Und man erholt sich deutlich schneller von den Belastungen einer langen Fahrt. Wichtig ist es auch, beim sportlichen Autofahren genügend zu trinken. Man ist leistungsfähiger und wird nicht so leicht müde.
Bei Müdigkeit am Steuer hilft nur eines: 10 bis 15 Minuten Pause machen. Dabei sollte man sich bewegen, etwas trinken und essen. Ein wenig Fruchtzucker in Form von Obst ist ideal. Darauf schwören auch unsere Rennfahrer.