Porsche - Stapelweise Licht

Stapelweise Licht

Weiter sehen, weniger blenden: Das Matrix-LED-Licht nutzt 218 Scheinwerfer, um die Straße optimal und sehr weit auszuleuchten.

Kein einfaches Erhellen der Dunkelheit: Porsche hat ein innovatives Lichtkonzept entwickelt, das eine extrem hohe Leuchtkraft bietet, ohne entgegenkommende Fahrer zu blenden – ein wichtiges, aber längst nicht das einzige Merkmal einer neuen Qualität von Automobilscheinwerfern.

Den Kern bildet ein Block von 84 Leuchtdioden je Seite, mathematisch exakt neben- und übereinander auf einer Platine angeordnet – Techniker nennen so einen Aufbau Matrix. Umgeben ist sie von den vier Porsche-typischen Lichtpunkten. Diese erzeugen nicht nur das Tagfahrlicht, sondern strahlen mit Hilfe von weiteren LEDs auch bei Dunkelheit. Hinzu kommen weitere Lichtmodule für das Zusatzfernlicht und der statische Teil des Kurvenlichts – alles in LED-Technologie. Pro Seite addiert sich das zu 109 Leuchtdioden in einem Gehäuse, 218 kleine Scheinwerfer für den Panamera, die hell strahlen und dennoch nicht blenden.

Das ist kein Widerspruch, sondern das Resultat einer intelligenten Lichtsteuerung, deren Herzstück die 84 Leuchtdioden der Matrix sind. 30 von ihnen bilden in der untersten von drei Reihen das Fundament für das Abblendlicht. Darüber 28 weitere, die eine Porsche-Besonderheit ausmachen: das synthetische Kurvenlicht. Immer dem Radius angepasst, leuchtet es dynamisch nach rechts oder links und schaltet dazu die mittlere LED-Reihe durch. Ein Kurvenlicht ohne Stellmotor und ohne den Kompromiss eines einzelnen starren Lichtkegels. Zusätzlich sorgen die 28 Leuchtdioden der mittleren und die 26 in der oberen Zeile für die Umsetzung des neuen Fernlichts. Jede einzelne Diode lässt sich elektronisch ansteuern und in der Helligkeit regulieren. Meldet die Kamera am Innenspiegel ein entgegenkommendes oder vorausfahrendes Auto, schaltet das Steuergerät jene LED-Bausteine aus, die andere Verkehrsteilnehmer beeinträchtigen könnten.

Das Steuergerät des Matrix-LED-Lichts rechnet den Faktor Mensch immer mit ein, erklärt Dr. Sebastian Söhner, verantwortlich für die automatische Scheinwerfereinstellung. „Das Auge des Fahrers orientiert sich am hellsten Punkt, bei Gegenverkehr also an den Scheinwerfern des entgegenkommenden Fahrzeugs. Dadurch könnte ihm entgehen, was zum Beispiel am Rand der eigenen Fahrbahnseite passiert. Deshalb entblendet die Matrix-LED nicht nur andere Fahrzeuge, sondern erhöht auch neben ihnen – etwa im Bereich des Mittelstreifens – die Lichtintensität, um mit diesem Begegnungslicht den Fahrer optisch in der Spur zu halten.“ Für diese Boost-Funktion der spurbindenden Leuchtdioden wird die Energie aus abgeschalteten LEDs umgeleitet. Ein adaptives Thermomanagement verhindert Überhitzung und verlängert das Scheinwerferleben.

Äußeres Erkennungszeichen der neuen Scheinwerfergeneration bleiben die typischen Lichtpunkte, die zukünftig bei Tag und Nacht klar zu erkennen sind: das 4-Punkt-Tagfahrlicht. Porsche führt diese Markenidentität stufenweise vom Macan bis zum 911 ein.

Text Hendrik Dieckmann
Illustration Rocket & Wink