Porsche - Fly high

Fly high

[+]

Mark Webber ist von Beruf Rennfahrer und mit Leidenschaft Hubschrauberpilot. Jetzt trainierte er mit den Helden der Lüfte, der Crew von Air Zermatt. Dabei erreichte der Australier ganz neue Höhen.

In seiner Disziplin fährt er an die Weltspitze, doch Mark Webber drückt noch einmal die Schulbank. In circa 4600 Meter Höhe sitzt er an Bord eines AS350 B3 Écureuil, eines Helikopters von Airbus im Dienst der Air Zermatt. Deren Piloten gehören zu den besten der Welt, denn sie beherrschen das Helifliegen auch in Extremsituationen am Berg. Seit mehr als einem halben Jahrhundert retten sie Menschen von Gipfeln, aus Gletscherspalten, Felswänden und Lawinen. „Definitiv einer der Höhepunkte meines Lebens“, sagt Webber, der eine private Fluglizenz besitzt, über sein Erlebnis in den Walliser Alpen.

Diese besondere Lektion war ein Geschenk von Samuel Summermatter, Pilot und Flugbetriebsleiter von Air Zermatt: zum Gewinn des WM-Titels im November 2015. An der Seite der beiden Piloten „Sam“ Summermatter und Robert „Robi“ Andenmatten absolviert Webber zwanzig Berglandungen – und sagt: „Ein Landeplatz auf solchem Terrain ist winzig und verschneit. Die Rotorblätter wirbeln den Schnee auf, man landet blind. Sam und Robi haben mir eingeschärft, immer die Option im Kopf zu haben, augenblicklich wieder hochzuziehen, falls mir der Landeplatz plötzlich unsicher erscheint. Es geht darum, Leben zu retten. Und es wäre falsch, die Sicherheit der Piloten, Ärzte und Bergretter an Bord zu gefährden.“

Einen kühlen Kopf bewahren in kritischen Situationen, das ist Webber vom Rennsport her gewohnt. Etwa wenn es nachts in Le Mans bei Tempo 350 km/h darum geht, einem Hindernis nach rechts oder doch lieber nach links auszuweichen. Eine andere interdisziplinäre Parallele ist die penible Vorbereitung der Missionen. Schlamperei kann tödlich sein.

Ist dann das erdgebundene Fliegen mit dem Porsche 919 Hybrid ein gutes Training für das Abheben mit dem Helikopter? „Vielleicht lernen wir ein bisschen schneller“, überlegt Mark Webber, „weil wir es gewohnt sind, über Temperaturen, Aggregate und Aerodynamik nachzudenken. Aber diese Jungs in den Bergen fliegen in einer komplett eigenen Liga.“

Text Heike Hientzsch
Fotos Jiří Křenek