Exklusive Licht- und Schattenspiele
Schwarzwald. Bei traditionsbewussten Touristen gehört der Black Forest zu den beliebtesten Destinationen. Mit einem eleganten
Nichts wie raus aus der Stadt. Die Lust auf einen entspannten Roadtrip ist schon die ganze Woche über angewachsen. Also rein in einen
Momentaufnahme von unterwegs, schon einige Kilometer entfernt von der Schwarzwaldhochstraße (B 500). Diese älteste Panorama- und Touristenstraße des Schwarzwalds, 1930 eingeweiht, führt auf einer Länge von 60 Kilometern von Freudenstadt nach Baden- Baden. An sie grenzt der 2014 gegründete Nationalpark Schwarzwald an – ein mehr als 10.000 Hektar großes Areal, in dem die Landschaft ungestört wieder zu sich selbst finden darf. Bei unserer Ausfahrt dient die viel befahrene Touristenstraße mit den phänomenalen Ausblicken in die Schwarzwaldtäler, ins Rheintal und ins Elsass bis in die Vogesen als Appetizer. Mummelsee, Hornisgrinde, Schliffkopf, überall halten wir an, eine Kaffeepause in der zu einer stylischen 60er-Jahre-Retro-Raststation umgebauten Avia- Tankstelle in Kniebis – so viele Ein- und Aussichten.
Doch wir wollen tiefer in diese urwüchsige Landschaft eindringen: Hier, auf den zahlreichen Nebensträßchen, etwa von Ruhestein nach Allerheiligen, gibt es Kurven im Überfluss, engste Serpentinen, die sich die steilen Höhen hinauf- und hinunterschlängeln. Rot umrandete Warnschilder weisen auf Gefälle von zwölf Prozent und mehr hin. Manchmal führen auch nur schmale Schneisen durch den tiefdunklen Nadelwald, zwei Fahrzeuge passen zuweilen kaum aneinander vorbei. Still ist es, ganz still, the sound of silence.
Die hohen Baumstämme mit ihrer grobborkigen, duftenden Rinde reichen bis fast an die Fahrbahn heran: Sie dienen als natürliche Begrenzungen, Respekt einflößende Leitplanken. Oben durch die luftigen Wipfel bahnen sich die Strahlen der tiefstehenden Wintersonne ihren Weg zum bemoosten Waldboden. Ein irres, betörendes Licht- und Schattenspiel, das sich auf dem satt glänzenden Lack des
Wir sind jedoch nicht nur der rauen Natur wegen hier. Was uns interessiert: Gibt es auch den jungen, kreativen Schwarzwald abseits dessen, was Touristen als Tradition in Form von Massenware in überdimensionalen Souvenirläden präsentiert wird? Existieren Manufakturen, deren Machern Exklusivität ebenso wichtig ist wie
Und obwohl die Mitglieder des Steinboc-Teams inzwischen an Studien- und Arbeitsorten in ganz Deutschland verstreut sind, zieht es sie immer wieder in den Schwarzwald. Mitbegründer Daniel Kugele (30), der momentan an seiner Promotion an der Universität Stuttgart arbeitet, meint: „Ich bin begeisterter Snowboarder, und ich möchte meine Kenntnisse im Leichtbau praktisch anwenden.“ Wie auch sein fünf Jahre jüngerer Bruder Thomas, ebenfalls Maschinenbaustudent, ist Daniel Kugele heimatverbunden. „Entwickelt in Deutschland – gefertigt in Österreich“ ist als Statement an der Seitenkante der Boards zu lesen. Diese länderübergreifende Fertigungsweise soll auch so bleiben. „Massenware sieht man viel – und vergisst sie schnell wieder. Wir wollen anders sein“, so lautet seine Philosophie zum Thema Exklusivität. Vielleicht auch deshalb gefällt den Brüdern die
Das Thema Leichtbau beschäftigt auch Matthias Scherzinger von der Manufaktur Freudwerk im Glottertal. Der gelernte Schreiner und studierte Industriedesigner ist viel in der Welt herumgekommen. Letztendlich besann er sich aber wieder auf seine Heimat. In seiner Werkstatt in Reute fertigt der 38-Jährige nun seit 2014 ultraleichte Holzmöbel – Stühle, Hocker, Leuchten, Tische, die wie Origami-Kunstwerke aussehen und ihm bereits einen „Red Dot
Weiter nach Freiburg, der mediterranen Studentenstadt im Süden. Auch dort treffen wir auf eine Botschafterin des „neuen“ Schwarzwalds. Kim Schimpfle designt und näht unter dem Label Schwarzwald Couture Trachten ganz besonderer Art. Bei ihren maßgefertigten Kreationen findet man viel Samt, Loden, Bordüren und Streublümchen-Stickereien, „aber das traditionelle Brauchtum stirbt aus“, sagt die 42-jährige Autodidaktin. Und so kreiert sie auch eigene Stoffe, für die sie alte Schwarzwälder Postkarten einscannt und die Motive in leuchtenden Farben auf Polyester drucken lässt. Inzwischen hat sich Kim Schimpfle bis über Freiburg hinaus einen Namen gemacht, die Kundinnen kommen für die notwendigen zwei Anproben der exklusiven
Zur Abrundung unserer Natur-Manufaktur-Tour gönnen wir uns ein exklusives fahrerisches Highlight: die ehemalige Schauinsland-Bergrennstrecke. Sie war einst ein Holzabfuhrweg, der auf der heutigen L 124 (Schauinslandstraße) von Horben bei Freiburg hinauf zur Schauinsland-Passhöhe verläuft. Auf der zwölf Kilometer langen Route sind 780 Höhenmeter zu überwinden. Ihren abenteuerlichen Verlauf kann man dank des serienmäßigen „Connect Plus“-Moduls in der
Text Andrea Weller
Fotos Steffen Jahn
Allgemeine Infos:
www.schwarzwald-tourismus.info
Kleine Manufakturen:
www.steinboc.com
www.freudwerk.com
www.schwarzwaldcouture.de
www.schwarz-wald-gut.de
Übernachten:
Die Halde – 4-Sterne-Berghotel auf dem Schauinsland, www.halde.com
Exklusives Berghotel auf 1.147 Meter Höhe; großzügige Zimmer und Appartements mit viel Holz und in warmen Farben, teils mit Aussicht in drei Himmelsrichtungen auf den Schauinsland; schöner Wellnessbereich mit Badehaus, rustikales Restaurant mit gehobener Küche.
Schloss Reinach – 4-Sterne-Schlosshotel in der Nähe von Freiburg, www.schlossreinach.de
Elegantes Hotel in einem historischen Gutshof mit begrüntem Innenhof, klassisch eingerichtete, großzügig dimensionierte Zimmer und Suiten, zwei Restaurants, Wellnessbereich.
Mehr auf
Ein Roadmovie zu dieser Geschichte und eine Online-Bildergalerie gibt es zu sehen unter www.porsche.de/backstage