Porsche - Editorial

Editorial

In Freundschaft gegossen. Was ist Leidenschaft? Fragt man das Lexikon, dann ist es die dranghafte, ausgeprägte Emotion, die starke Begeisterung, die manchmal bis zur Besessenheit reicht. Person, Sache, Aktivität: Unser Gehirn macht da keine Ausnahme. 100 Milliarden Nervenzellen und 100 Billionen Synapsen – sie stellen sich ständig auf Neues ein. „Neuronale Plastizität“. So nennen es die Mediziner. Was das mit Autos zu tun hat? Ganz einfach: Man kann sie lieben, leidenschaftlich.

„Liebesbeziehungen zum Auto und zwischenmenschliche Liebesbeziehungen sind sich erstaunlich ähnlich“, sagt die Berliner Soziologin Christa Bös. Sie verbindet damit Leidenschaft und Intimität – nicht zuletzt den Wunsch nach dauerhafter Bindung, manchmal ein Leben lang. Als die Ulmer Universität jungen Männern Fotos von Fahrzeugen unterschiedlicher Klassen vorlegte und sie anschließend nach ihren Eindrücken fragte, schnitt der Sportwagen am besten ab. Überraschend war das wenig, viel erstaunlicher ist etwas anderes: Die Magnetresonanztomografie zeigte eine starke Aktivität des Nucleus accumbens – einer Struktur mitten im Gehirn. Sie gilt wahlweise als Lern- und Glücksturbo oder Belohnungszentrum, das auf positive Erlebnisse reagiert: ein gutes Essen zum Beispiel, Musik, ein Wort, ein Blick, eine Berührung – oder einen Porsche.

Nehmen wir Karsten Schumann: Mediziner, Besitzer eines 911 Carrera 4 GTS in Rhodiumsilber, Präsident des Porsche Clubs Westfalen. Nicht irgendein Club, sondern der älteste der Welt: 1952 gegründet, vier Jahre nach Vorstellung des Porsche 356 Nummer 1, in Anwesenheit der Rennfahrerlegende Baron Huschke von Hanstein. Man könnte den 65. Geburtstag feiern wie großes Kino. Aber was macht Schumann? Sitzt überglücklich fürs Foto mit Clubkollegen auf abgewetztem Holz vor einem Kiosk in Dortmund, ledert gegen Wohlstandsprahler und freut sich auf die Jubiläumstour in die Toskana. „Wir sind“, frotzelt Schumann, „eine Gruppe von Verrückten.

“Leidenschaft aus Tradition. Bekenntnis zur Gemeinschaft. Die weltweit 210.000 Clubmitglieder sind Teil der Porsche-Identität. Reiner Enthusiasmus. Wie beim PC Westfalen in Freundschaft gegossen. Immer wieder neu entfacht wie in Los Angeles beim Klassiker-Festival „Luftgekühlt“. Oder – 90 Jahre Nürburgring – für ewig in den Asphalt gebrannt.

Leidenschaft, sagte der Psychoanalytiker Erich Fromm (Die Kunst des Liebens), sei der Versuch des Menschen, seinem Leben einen Sinn zu geben und das Äußerste an Intensität und Kraft zu erleben, was unter den gegebenen Verhältnissen möglich ist. Kann ein Auto dem Leben einen Sinn geben? Kann denn Autoliebe Sünde sein? Dem Gehirn ist es egal: Es sagt ja. Und nein.

Woher Sie auch kommen, wohin Sie auch fahren. Unser Christophorus begleitet Sie.

Christophorus - das Porsche-Kundenmagazin

Der Christophorus ist das exklusive Magazin für Porsche-Kunden und zählt zu den ältesten und renommiertesten Kundenpublikationen weltweit. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1952 sind alle Hefte durchnummeriert.

Das Magazin, benannt nach dem Schutzpatron der Reisenden, bietet dem Leser interessante Informationen zu Fahrzeugen sowie Technik und gewährt einmalige Blicke hinter die Kulissen des Unternehmens.

Die gedruckte Version des Christophorus erscheint aktuell fünf Mal im Jahr in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Chinesisch, Taiwanesisch Mandarin, Japanisch, Koreanisch, Niederländisch und Polnisch.

Online werden ausgewählte Artikel sukzessive im zweiwöchigen Rhythmus veröffentlicht.

Wer sich für das Unternehmen Porsche mit all seinen Produkten interessiert, kann den Christophorus abonnieren: