Mission Zukunft
Mit einer neuen Motorsportstrategie und einem eigenen Werksteam steigt
Herr Steiner, warum steigt
Michael Steiner: Der Einstieg in die Formel E und die damit einhergehende Neuordnung der Motorsportengagements leitet sich für
Herr Enzinger,
Fritz Enzinger: Ja, denn wir wollen nach dem dritten Le-Mans-Sieg in Folge auch unsere beiden Weltmeistertitel verteidigen. Hier befinden wir uns nach dem Doppelerfolg auf dem Nürburgring in einer sehr guten Ausgangsposition. Das letzte Rennen für unser LMP-Team wird in Sakhir, Bahrain, am 18. November stattfinden.
Welche Beweggründe spielten für den LMP1-Ausstieg eine Rolle?
Enzinger: Zum einen haben wir vier äußerst erfolgreiche Jahre hinter uns. Auf der anderen Seite haben sich die Bedingungen in der WEC seit 2014 teilweise grundlegend geändert. Damals stimmte das hochkarätige Konkurrenzumfeld. Zwei Hersteller in dieser Klasse sind auf Dauer allerdings zu wenig. Und um die WEC erfolgreich zu vermarkten, waren wir vor allem auf Eigeninitiativen im Marketing- und PR-Bereich angewiesen, die zusätzlich hohe Investitionen verlangten. Dabei hat allein Le Mans als Rennen jenen Status, der diese Investitionen rechtfertigt.
Steiner: Mit dem
Was passiert mit dem
Steiner: Der Personalaufwand in der Formel E ist geringer als in der LMP1-Klasse. Das höchst qualifizierte Personal im
Enzinger: Das gilt auch für die beteiligten Werksfahrer. Neben Einsätzen in anderen Rennserien und der intensiven Vorbereitung auf die Formel E werden derzeit weitere Einsatzgebiete und Entwicklungsaufgaben geprüft.
Warum erfolgt der Einstieg in die Formel E erst Ende 2019?
Steiner: Der Zeitpunkt ist auf die technische Weiterentwicklung in der Formel E und unsere Produktstrategie abgestimmt.
Die Formel E ist eine sehr junge Meisterschaft, die mancherorts als Modetrend beschrieben wird. Wie stehen Sie dazu?
Enzinger: Die Formel E spricht viele der heute bedeutenden Megatrends an. So dienen eigens entworfene Straßenkurse in Stadtzentren von Metropolen als Austragungsorte für die Rennen. Der Sport kommt zu den Zuschauern – und nicht umgekehrt. Audi, BMW und Mercedes haben ihren Einstieg bekannt gegeben, andere sind schon dabei. Das als Modetrend zu bezeichnen, wäre falsch.
Steiner: Elektromobilität spielt künftig vor allem im urbanen Umfeld eine wichtige Rolle. Die digitale Transformation bestimmt dabei das Denken. Junge Menschen verändern unseren Mindset. Was erwarten unsere Kunden jetzt und zukünftig vom Auto, von der Mobilität generell? Das alles spielte bei der Entscheidung für die Formel E eine Rolle.
Interview Holger Eckhardt
Fotos Jürgen Tap
Formel E
In der weltweiten FIA-Rennserie treten Formelwagen gegeneinander an, die ausschließlich mit Elektromotor angetrieben werden. Die Formel E existiert seit drei Jahren. Gefahren wird auf Stadtkursen, unter anderem in New York, Paris, Berlin, Hongkong und Buenos Aires. Derzeit sind zehn Teams in der Rennserie aktiv, Tendenz steigend. Neben