Sportler unter sich
Power und Ausdauer, darauf kommt es Carsten Reichel an. Er ist Unternehmer und passionierter Trailrunner, ein Extremläufer im Gelände. Wir begleiten ihn an einem Trainingstag am Bodensee, wo er mit dem
Sportmodus, was sonst. Carsten Reichel zirkelt den
Trailrunning, das Laufen auf und abseits schmaler Pfade, gilt als die ursprünglichste Form der schnellen Fortbewegung: abwechslungsreich, natürlich, anstrengend. Die Power, die der 718
Tracks findet Reichel überall, die anspruchsvollsten führen aufwärts. Beginnend in der Hügellandschaft, in die ihn sein
Hinter der karminroten Silhouette des 718
Performance auch. Das perfekte Stichwort, um – wieder in Konstanz angelangt – in den Dialog zu treten. Im Zwiegespräch zwischen 718
Die Speisekarte ist bewusst puristisch, es finden sich darauf nur die Namen der Zutaten. Das ist die Grundlage für die Kreativität Hobergs, hier beginnt für ihn der Reiz und für seine Gäste der Genuss, das ergibt die Performance. Moderne europäische Küche mit einem Schuss Asia-Exotik charakterisiert seinen Stil. Trotzdem ist da noch ein gewisses Mehr. Hoberg mag keine blumigen Umschreibungen von Gerichten, er kommt lieber gleich zur Sache. Spätestens am Herd ist Schluss mit Understatement. Das hat er im „Tristán“ auf Mallorca, in Hans Stefan Steinheuers Restaurant „Zur Alten Post“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler und in Harald Wohlfahrts „Schwarzwaldstube“ zu Baiersbronn gelernt. Der Weg zum Sternekoch ist voller – notwendiger – Serpentinen, an die Basis allen Ehrgeizes erinnert er sich gut: „Meine Mutter war berufstätig, es gab oft Fertiggerichte.“ In der Ausbildung musste er dann Schnitzel und Toast Hawaii servieren. Aber er wusste immer, „dass es da noch mehr geben muss.“
In der Küche des „Ophelia“ geht es zur Hauptbetriebszeit zu wie in einer Boxengasse. Es muss schnell gehen, jeder Handgriff sitzen, die Präzision darf nicht leiden, auch wenn mal improvisiert werden muss. Wenn man so will: Leistungssport mit Pfannen, Töpfen und Tellern. Ein knappes Dutzend Köche arbeitet konzentriert an Fünf-Gänge-Menüs. „Unser Erfolg ist eine Teamleistung, keine One-Man-Show“, sagt Dirk Hoberg. Doch er ist sich seiner herausgehobenen Rolle durchaus bewusst, ist Mentor und Motor des Betriebes zugleich. Der Herausforderung, seinem Gast Carsten Reichel zu beweisen, dass sich Haute Cuisine und Fitness-Food nicht ausschließen müssen, stellt er sich nur zu gern.
Der Küchenchef öffnet eine Edelstahlkiste mit schottischen Taschenkrebsen. „Die sind fettarm, eiweißreich und schmecken sommerlich-frisch – genau richtig für Sportler.“ Er zückt das Filetiermesser und zerkleinert das Krebsfleisch mit chirurgischer Präzision, kein Schalenteil darf dazwischenrutschen. Hoberg kocht mit der Leichtigkeit eines Klaviervirtuosen, dem man die zähen Jahre der Übung nicht ansieht. Die große Erfahrung indes steckt in jedem Handgriff. Dann mischt er das Krebsfleisch mit Chili, Kaiserschoten und Rettich und umwickelt die Füllung mit einem hauchdünnen Kokosmantel. Carsten Reichel sinniert auf dem Seebalkon, wie er diese Spezialität beschreiben soll, dann sagt er, fast poetisch: „Meeresbrise trifft auf Gemüseparadies.“
Nach dem Essen schlendert Reichel die Uferpromenade entlang und entdeckt ein seltsames Gefährt, halb Fahrrad, halb Kühltruhe. Daneben steht der Student Leonard Thielmann und verkauft Eis. Zusammen mit drei Kommilitonen hat er „froobie“ gegründet, ein Start-up, das Fruchteis am Stiel in Handarbeit herstellt und verkauft. Reichel kommt mit dem 26-Jährigen ins Gespräch und probiert ein Zitrone-Gurke-Eis, weil ihn die exotische Sorte reizt. Während er das Eis genießt, empfiehlt er dem Studenten, mal bei der Startup-Lounge Bodensee vorbeizuschauen, ein Treffpunkt für junge Unternehmen aus der Bodenseeregion. Reichel hat zwei Gründer der Startup-Lounge vor Kurzem kennengelernt. Sie organisieren Veranstaltungen und Vorträge, bei denen sich Start-ups begegnen und Erfahrungen austauschen – ein heißer Tipp für den coolen Eisverkäufer.
Die Suche nach dem Neuen, nach unbetretenen Pfaden – das ist es, was Menschen wie Carsten Reichel antreibt. So kommt der 718
Text Micha Betz
Fotos Victor Jon Goico
Aufbruchstimmung
In der Startup-Lounge Bodensee kommen junge Unternehmer zusammen, um sich auszutauschen. Philipp Kessler (32) hat das Format gegründet. Zusammen mit Jens Freiter (47), Co-Founder des Reiseportals „HolidayCheck“, baut er zudem das Onlineportal Startup-Netzwerk-Bodensee auf. Der Bodensee hat Gründern viel zu bieten, sagt Kessler: „Der Mittelstand ist bereit zu investieren, und mit der Schweiz und Österreich liegen zwei zusätzliche Märkte direkt vor unserer Haustüre.“
„Froobie“
Am Ufer des Bodensees verkaufen vier Studenten selbst gemachtes Fruchteis am Stiel. Ihr Start-up heißt „froobie“, mit Sitz in einer Manufaktur in Markelfingen. Die vier Gründer pürieren Bio-Obst, das sie anschließend schockfrosten. „Dadurch hat das Eis weniger Eiskristalle und ist schön cremig“, erklärt Leonard Thielmann (26). Das Quartett verkauft das Stieleis vom Lastenfahrrad aus direkt auf der Straße, aber auch an Gastronomiebetriebe. Außerdem kann man „froobie“ für Events und Feiern buchen. Neben ausgefallenen Kreationen wie Mango-Orange-Basilikum oder Zitrone-Gurke gibt es auch bodenständige Sorten, zum Beispiel Erdbeere.
Übernachten
Hotel RIVA
51 Zimmer und Suiten, vier Veranstaltungsräume, zwei Restaurants, darunter das Gourmetrestaurant „Ophelia“ mit zwei Michelin-Sternen, Terrassen mit herrlichem Seeblick, modernes und wohnliches
www.hotel-riva.de
Start-Ups
Spotwatch
Medienbeobachtung
https://spotwatch.io/
Rock’n Trail
Online-Läufermagazin
https://rockntrail.de/
Startup-Lounge Bodensee
Treffpunkt für Gründer
http://startuplounge-bodensee.de/
Startup-Netzwerk-Bodensee
Online-Portal für Start-ups
https://startup-netzwerkbodensee.com/
„froobie“
Fruchteis am Stiel
www.froobie.de