Porsche - Erfüllte Kurventräume

Erfüllte Kurventräume

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Formensprache I: Der patentierte, extrem biegsame Holzverbundwerkstoff Karuun wird aus der Rattanpalme gewonnen.

Allgäu. Wohin steuert man am besten mit einer Weltneuheit? Mit einem Porsche Allrounder, der jedes Terrain beherrscht? Für die Jungfernfahrt mit dem neuen Porsche Cayenne haben wir uns das Allgäu ausgesucht – eine perfekte Wahl.

Ein spektakulärer Start mit zahlreichen Kurven: Auf der Passstraße von Bad Hindelang auf den Oberjochpass schraubt sich die B 308 in neun Serpentinen und mehr als 300 Höhenmeter den Berg hinauf bis auf 1.178 Meter. Die fahrerisch anspruchsvolle Strecke ist gerade gut genug für den Auftakt zu unserer Allgäu-Entdeckungstour. Diesen ehemaligen Gebirgspfad hinauf- und hinunterzuzirkeln macht so viel Spaß, dass wir es nicht bei einem Mal belassen. Schmal ist die Fahrbahn, die Bäume reichen bis dicht an die Leitplanken heran, die das abenteuerliche Straßenlayout begrenzen. Aus der Vogelperspektive betrachtet wähnt man sich beinahe auf einer Carrera-Bahn, so eng sind die Schleifen einst in den Berg getrieben worden. Der Straßenverlauf ist exakt auf dem riesigen 12,3-Zoll-Display im Advanced Cockpit mitzuverfolgen, einem fortschrittlichen Cockpit mit ebenso komfortabler wie einfacher Bedienungsführung. Per Voice Pilot kann man zum Beispiel einfach sagen, wohin man fahren möchte. Das Navi zeigt die Route in allen möglichen Darstellungen an, am schönsten und sehr real in 3D.

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Formensprache II: Viel Platz für Schönes: „out for space“-Mitgründer Julian Reuter verstaut einen Karuun-Garderobenständer.

Für den neuen Cayenne, die dritte Modellgeneration des formidablen Porsche-SUV, sind Herausforderungen wie der Oberjochpass ein Klacks. Hier oben, in der würzigen Allgäuer Höhenluft, kann der Geländewagen seine Qualitäten beweisen: Agil nimmt er Kurve um Kurve, stoisch in der Spur bleibend (man könnte sogar noch den Spurhalteassistenten aktivieren), selbst in der Basisversion mit 250 kW (340 PS) sein Kraftpotenzial bei Weitem nicht ausschöpfend. Es überrascht, wie leicht sich ein so gro.es Fahrzeug dirigieren lässt, die Lenkung spricht auf den kleinsten Fingerzeig an.

Zuverlässigkeit im Allradbetrieb, den man mit dem neuen, voll digitalen Versicherungsprodukt Porsche Shield sogar noch situativ absichern kann – etwa dann, wenn spontan ein zusätzlicher Fahrer das Steuer übernehmen darf. Passstraßen-Gourmets unter den Einheimischen, das bekommen wir auf unserem Allgäu-Trip noch mehrfach zu hören, starten übrigens gerne erst in den Abendstunden, um Strecken wie diese richtig auskosten zu können. Dann, wenn nach Sonnenuntergang nur noch wenige Autooder Motorradfahrer unterwegs sind, wird der Rhythmus dieses Abschnitts der Deutschen Alpenstraße erst spürbar: Fahrvergnügen vom Feinsten.

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Formensprache III: Die Silhouette des neuen Cayenne wirkt noch sportlicher, er ist etwas flacher und länger.

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Ingenieurskunst: Alfred Keller macht nicht nur besondere Fell- und Holzschuhe, er hat auch ein Faible für Porsche.

Und dann diese neue Lackierung: biscayablaumetallic. Zergeht auf der Zunge. Weckt Sehnsüchte. Setzt die Fantasie in Gang. Hält, was der verheißungsvolle Name verspricht. Das schimmernde, changierende Blau hat etwas Libellenhaftes, der SUV wechselt je nach Lichtverhältnissen seinen Phänotyp. So wird der Cayenne hier draußen ein Teil der Landschaft, in der er sich bewegt. Im Großstadtdschungel wirkt der optionale Blauton gedeckt-elegant mit einer Nuance Understatement. Bei Kaiserwetter in der Allgäuer Spätherbstsonne beginnt die Farbe hell zu leuchten. Und auf dem Schottersträßchen an einem Gebirgsbach gibt sie sich unter dem schattigen Blätterdach fast aquarellhaft transparent.

Neu ist jedoch nicht nur die Farbgebung, neu ist unter anderem auch die Silhouette: Der Cayenne ist etwas länger und flacher als sein Vorgänger, ein durchgehende Leuchtenband, das man bereits vom Panamera her kennt, ziert jetzt das sportliche Heck. „Sieht gut aus“, finden die Macher des vor zwei Jahren gegründeten Start-ups „out for space“ in Kißlegg, die wir auf unserer Tour besuchen.

Die jungen Unternehmer, deren erste Arbeiten bereits mit diversen Design-Awards ausgezeichnet worden sind, suchen selbst noch nach der idealen Form und den idealen Produkten, mit denen sie ihren patentierten Holzverbundwerkstoff Karuun international bekannter machen können. Karuun, was so viel bedeutet wie „der versteckte Schatz“, wird aus der schnell wachsenden indonesischen Rattanpalme gewonnen. Das Material ist extrem biegsam, absolut homogen, linear in der Struktur und sehr leicht – und somit für viele Zwecke geeignet, unter anderem für Möbel oder Furniere oder auch als Kunststoff-Ersatz. „Wir transferieren die Performance des Rattans in Oberflächen“, erläutert Felix Wurster, 26, der International Business in Wien studiert hat, eines der Ziele von „out for space“.

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Aus der Vogelperspektive betrachtet erinnert die Straße zum Oberjochpass an eine Carrera- Bahn.

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Literarische Ehren: Die mit Kuhfell bezogenen Fellclogs trägt auch Allgäu- Krimi-Kommissar Kluftinger als Hausschuhe.

Dass hier der Begriff Performance eine große Rolle spielt, kommt nicht von ungef.hr. „Die Automobilbranche und die Zulieferer- Industrie sind bereits auf uns aufmerksam geworden“, so Julian Reuter, 32, Industriekaufmann und Product Designer. Dass Rattanpalmen nur in intakten Regenwäldern gedeihen, hat den positiven Nebeneffekt, gleichzeitig nachhaltige Produktionsbedingungen zu fördern. „Wir können so in Indonesien zum Naturschutz beitragen“, sagt Reuter, „das ist uns extrem wichtig.“ An diesem Mindset wird deutlich, was heute für viele junge Start-ups gilt: über den Tellerrand hinausschauen, international denken und agieren, völlig neue Wege gehen, aber in der Heimat verwurzelt bleiben – das ist kein Widerspruch, das ist Selbstverständlichkeit.

Den Traum, traditionelle Materialien mit innovativen Ideen zu verknüpfen, teilt das sechsköpfige „out for space“-Team beispielsweise mit der Holzschuhmanufaktur Keller in Bolsterlang. Zwar arbeiten die Kellers – Mutter Edith (71), Vater Alfred (69), sowie die beiden Söhne Marco (39) und Alexander (34) – zwar generationenübergreifend auf der Basis eines Familienbetriebs zusammen, aber auch hier ist die Liebe zu hochwertig verarbeiteten Produkten und die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit Motor des Unternehmens. Die Kellers produzieren neben maßgefertigten Allgäuer Haferlschuhen aus Rindboxleder auch ungewöhnliche, mit Kuhfell bezogene Clogs, Pantoffeln und Holzschuhe mit flexibler Pappelholzsohle. „Wir haben Abnehmer aus ganz Deutschland und sogar Kunden in Neuseeland und der Ukraine“, erzählt Schuhmachermeister Alfred Keller. Das handgearbeitete Schuhwerk ist im Allgäu- Krimi „Herzblut“ (Autoren: Volker Klüpfel und Michael Kobr) um den Kult-Kommissar Kluftinger zu literarischen Ehren gekommen, handelt es sich bei den Hausschuhen von Klufti doch um Kellersche Fellclogs

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Haltestellenkunst: Die Gemeinde Krumbach im vorderen Bregenzerwald ist durch sein „Bus:Stop“- Projekt bekannt geworden.

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Handwerkskunst: Jedes Paar Schuhe wird von Hand gefertigt, dazu wird unterschiedlichstes Werkzeug benötigt.

Unseren Cayenne nehmen die Kellers genau unter die Lupe, denn die Familie hat ein weiteres Interessensgebiet: Porsche. In ihrer Garage steht ein weißer Boxster GTS, vor zwei Jahren angeschafft – es ist nicht ihr erster Sportwagen aus Zuffenhausen. Ihre Lieblingsstrecken? „Zum Beispiel das Namloser Tal in Tirol, von Reutte aus, oder die Timmelsjoch-Hochalpenstraße“, so der bekennende Passstraßen-Fan Alfred Keller, „und im Urlaub fahren wir gerne nach Südtirol.“ Auch wir geben nochmal Gas und steuern nun den Riedbergpass an, mit 1.407 Metern höchster befahrbarer Gebirgspass in Deutschland. Auf anspruchsvollen Kurvenstrecken mit ordentlicher Steigung wie dieser ist der SUV ganz in seinem Element. Hier kann der Cayenne zeigen, dass er Pfeffer hat. Oben, auf der Sonnenterrasse der Berghütte Grasgehren, genießen wir au.er der tollen Aussicht auf die umliegenden Berge eine deftige Aus- und Brotzeit, denn sportliches Autofahren kann ganz schön hungrig und durstig machen. Die Küche des Bergrestaurants ist vor allem für seine vielfältigen Fleischgerichte bekannt, die Ware kommt aus heimischer Zucht, aber auch aus Argentinien und Paraguay. Wir wählen knusprigen Krustenbraten mit Knödeln und Rotkraut, saftiges Steak aus sechs Wochen lang gereiftem Dry Aged Beef vom Allgäuer Färsenrind und Rösti mit Lachs – wunderbar. Hüttenwirt Peter Ücker, 49, hat den Cayenne auf dem Parkplatz gesehen und setzt sich zu uns. „Das ist doch der Neue“, sagt er mit Kennerblick, „er sieht jetzt noch viel sportlicher aus als der Vorgänger.“ Auch Ücker ist überzeugter Porsche-Enthusiast. Er fährt einen Macan Turbo, Baujahr 2015, in Dunkelblaumetallic und mit Anhängervorrichtung, den er am Berg auch als Zugfahrzeug nutzt, „und in der Garage habe ich noch einen schwarzen Porsche 911 Carrera 4S, Baujahr 1997, mit Schiebedach.“

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Oberwasser: Der Cayenne kennt keine Berührungsängste, er kommt mit jedem Untergrund zurecht.

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Überblick: Die Rückfahrkamera gibt mit gestochen scharfen Bildern sichere Orientierung – auch wenn’s mal eng wird.

Am Abend fallen wir im Bio-Berghotel Mattlihüs in Bad Hindelang/Oberjoch müde und zufrieden in die Betten aus wunderbar duftendem Zirbenholz. Auch hier gibt es ein besonderes Konzept. Dieser „Kraftplatz im Allgäu“, so Hotelbetreiber Alexander Geißler über sein Haus, soll vor allem auch Ort der Inspiration sein, „wir möchten dem Gast Energie zuführen“. Geißler hat bei der Gestaltung des Hotels Erkenntnisse der Geomantie einfließen lassen. Anhänger dieser Erfahrungswissenschaft versuchen, die geistige, seelische und energetische Identit.t eines Ortes zu erfassen und bei der Planung von Bauten und Landschaftsarchitektur umzusetzen. Und tatsächlich schlafen wir tief und fest – und träumen von einem weiteren perfekten Allgäuer Ausflugstag.

Text Andrea Weller
Fotos Steffen Jahn

Sind Sie ein Typ mit Erlebnishunger? Oder suchen Sie eher Entspannung? Wir unterstützen Sie dabei, Ihren ganz persönlichen Traum wahr zu machen – und ihn mit anderen zu teilen. Besuchen Sie unser Webspecial „Dreamsharing“ mit dem neuen Cayenne und gewinnen Sie Ihr Traumevent: www.porsche.de/cayenne-dreamsharing

Links und Tipps

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Allgemeine Informationen zum Allgäu
www.allgaeu.de

Riedbergpass
Mit 1.407 Metern höchster befahrbarer Gebirgspass in Deutschland, führt zum Skigebiet Grasgehren und liegt zwischen Obermaiselstein und Balderschwang.
Infos über www.alpenpaesse.co

Oberjochpass
Anspruchsvolle, tagsüber stark befahrene Passstraße mit mehr als 100 Kurven, am besten von Bad Hindelang aus ansteuern.
Infos über www.alpenpaesse.co

Bio-Berghotel Mattlihüs
Direkt im Skigebiet von Oberjoch mit herrlichem Ausblick. Gebäude (Neubau) und Gelände nach geomantischen Gesichtspunkten gestaltet, die 27 Zimmer und Suiten sind baubiologisch optimiert und mit Naturmaterialien und Zirbenholzmöbeln ausgestattet. Regional orientierte Bio-Küche (auch vegan), Wellnessbereich mit zahlreichen Angeboten (u. a. Spiritual Wellness und Ayurveda-Anwendungen).
Infos über www.mattlihues.bio

Panoramahotel Oberjoch
4-Sterne-Superior-Wellnesshotel in Oberjoch, mit Alpin-Spa-Wellnessbereich, 14 Alpin-Chalets und dem luxuriösen Restaurant „Zwölfhundert NN“ mit offener Küche.
Infos über www.panoramahotel-oberjoch.de

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Berghütte Grasgehren
Uriges Bergrestaurant mit Sonnenterrasse und Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Riedbergpass, angrenzendes weitläufiges Wander- und Skigebiet. Regionale Spezialitäten und ein besonders vielfältiges Angebot an Fleischgerichten. Das Riedbergerhorn ist in den 1930er- Jahren von Luis Trenker zum schönsten Skiberg Deutschlands ernannt worden.
Infos über www.berghuette-grasgehren.de

Porsche Shield
Neues, digital abrufbares Produkt der Porsche Financial Services – mit Angeboten wie situativen, flexiblen Versicherungen für Zusatzfahrer, Urlaub oder Probefahrten.
Infos über www.porsche.de/shield

out for space
Junges, international aufgestelltes Start-up in Kißlegg, hat den patentierten Holzwerkstoff Karuun aus der schnell wachsenden indonesischen Rattanpalme entwickelt, produziert unter anderem Designmöbel und Furniere.
Infos über www.outforspace.com

Schuhmanufaktur Keller
Familienbetrieb in Bolsterlang, stellt in Handarbeit traditionelle Allgäuer Haferlschuhe sowie Holz- und Fellschuhe (Clogs, Pantoffeln) her, Verkauf nur vor Ort oder über das Internet.
Infos über www.keller-schuh.de

#PORSCHEONTOUR2018

Im kommenden Jahr haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, bei unseren Titelgeschichten das Steuer in der Hand. Die #Porscheontour2018 ist eine Fortsetzungsgeschichte in fünf Teilen, die einem Gedanken folgt: Wir fahren einmal in Nord-Süd- Richtung durch ganz Deutschland.

Am Ende jeder Folge stellen wir drei Optionen zur Wahl, wie unsere Route weitergehen könnte – Städte, Landschaften oder auch an Gewässern entlang. Und Sie dürfen – ebenfalls per Voting – bestimmen, welches von drei vorgestellten Porsche-Fahrzeugen wir für unsere Fahrerlebnisse einsetzen. Vorgegeben sind nur Start- und Zielpunkt: Vom Kap Arkona auf Rügen ganz im Norden geht es bis zur Zugspitze im Süden. Dazwischen: Fahrspaß pur. Unterwegs machen wir Halt an Geheimtipps abseits bekannter Sehenswürdigkeiten, sprechen mit kreativen Menschen, besuchen Manufakturen, lassen uns vom Spirit einiger Start-ups begeistern.

Wir entdecken Deutschland neu. Gemeinsam mit Ihnen. Freuen Sie sich mit uns auf das Abenteuer #Porscheontour2018.

Sind Sie dabei? Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften unter pd.christophorus@porsche.de