Porsche - One Lap in Leipzig

One Lap in Leipzig

Bei der dritten Etappe unserer #Porscheontour2018, die von Münster nach Leipzig führt, lernen wir unterwegs großartige Industriearchitektur kennen. Und wir begeben uns mit unserem Porsche Cayenne Turbo auf dem Offroad-Parcours des Porsche Werks Leipzig in Extremschräglage.

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Workspace I
Simon, Sebastian und Marco (v. l.) vom Start-up „Urwahn“ in ihrem Office in Magdeburg.

Fliegender Fahrzeugwechsel. Die zweite Etappe der #Porscheontour2018 von Norden in den Süden Deutschlands hatten wir in Münster mit einem Porsche 718 Boxster GTS beendet. Nun rasch umsteigen in den Porsche Cayenne Turbo. Wir wollen über Magdeburg und Dessau zum Porsche Werk Leipzig: Eine ausgedehnte Grand Tour durch den Osten der Republik liegt vor uns.

Wir sind gespannt: Wie sportlich ist dieser Porsche? Der Cayenne Turbo ist ein fahrzeuggewordenes Statement, strotzend vor Muskeln und Zuverlässigkeit. Man könnte darin vermutlich einen Weltuntergang überstehen – doch davon später mehr. Auf dem ersten Autobahnstück tasten wir uns noch heran an die fulminante Beschleunigungskraft des 4,0-Liter-Achtzylindermotors mit 404 kW (550 PS). Doch dann beginnt das Spiel mit den Features dieses Super-SUV. Der 2,3 Tonnen schwere Allradler ist wendig wie ein reinrassiger Sportwagen, Kurven surft er auch bei hohen Geschwindigkeiten mit der Eleganz eines 911. Die neue Porsche Surface Coated Brake (PSCB), eine Bremsanlage mit keramikbeschichteten Bremsscheiben, arbeitet absolut auf den Punkt.

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Summertime-Feeling
Das Flaggschiff Porsche Cayenne Turbo bietet Fahrspaß auf jedem Terrain.

„Woooowwww“, entfährt es Sebastian Meinecke, 29, Initiator des erst im Dezember 2017 gegründeten Magdeburger Start-ups „Urwahn“, unserer ersten Station. Meinecke sitzt gut gelaunt auf dem Beifahrersitz unseres Cayenne Turbo und ist tief beeindruckt von den g-Kräften, die die Insassen beim Beschleunigen in die Lederpolster der Sportsitze drücken. Der Produktdesigner und Spezialist für Integrated Design Engineering entwickelt mit seinem Mitgründer und CEO Ramon Thomas, 28, Marco Zierau, 27, Simon McKillop, 28, sowie zwei weiteren Teammitgliedern formvollendete Zweiräder. Auf dem Weg zum Wissenschaftshafen, dem neuen hippen Stadtquartier auf dem Gelände des ehemaligen Magdeburger Handelshafens an der Elbe, erzählt er von der Leidenschaft für Technik und vom Fahrradkonzept des Teams.

Das Start-up „Urwahn“ orientiert sich beim Design seiner Fahrräder auch an der klaren Formensprache von Porsche.

Angetrieben von der Idee, urbane Mobilität auf einem neuen Level zu etablieren, entstehen puristische Stahl-Bikes wie die beiden Prototypen „Stadtfuchs“ und „Platzhirsch“, die ganz an die Bedürfnisse hightech-orientierter Städter angepasst sind. „Uns ist eine organische Formensprache wichtig, geradlinige und weiche Konturen ergänzen sich. In diesem Bereich ist Porsche ein krasser Vorreiter und unser Vorbild“, sagt Sebastian und lacht. Digitalisierung ist bei Urwahn ebenfalls ein großes Thema. Das LED-Lichtsystem sowie das GPS-Trackingsystem für die hochwertigen Radkomponenten können zum Beispiel über eine App gesteuert werden, erläutert der Sportingenieur, „und unser Softwareentwickler arbeitet momentan an einem Virtual-Reality-Konfigurator.“

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Architektur I
Das Bauhaus Dessau ist immer noch richtungs- und zukunftsweisend.

Architektur, Design, Experimentierfreude – das sind die Themen auf unserer Route: Wir fahren weiter zum Bauhaus Dessau, seit 1996 Weltkulturerbestätte. Das 1919 von Walter Gropius ursprünglich in Weimar gegründete und 1925 nach Dessau umgesiedelte Bauhaus war ein Ort der Avantgarde und Anziehungspunkt für junge Leute aus aller Welt. Es herrschte damals eine ähnliche Aufbruchstimmung wie bei heutigen Start-ups, wenn auch in weit umfassenderer und radikalerer Form, ging es doch um nichts weniger als um Entwürfe für die gesamte Lebenswelt des modernen Menschen. Bis heute steht der Begriff „Bauhaus“ nicht nur für die weltweit renommierte historische Hochschule, sondern gleichermaßen für den modernen Stil, den sie begründete.

Die Vorbereitungen für das 100-Jahr-Jubiläum sind bereits in vollem Gange. 2019 wird erstmals die rund 40.000 Exponate umfassende Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau zu sehen sein. Derzeit baut im Zentrum von Dessau das junge Architekturbüro addenda architects aus Barcelona dafür ein neues Museum, ein transparenter Baukörper mit einer „schwebenden“ Black Box für die Bauhaus-Ausstellungsstücke.

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Meisterzimmer
In der alten Spinnerei Leipzig vermietet Manfred Mülhaupt besonders gestaltete Räume.

Jetzt herrscht noch Ruhe vor dem Sturm. Zum Jubiläum werden weit mehr als die sonst jährlich rund 100.000 Besucher aus aller Welt erwartet, angezogen von der besonderen Atmosphäre des Areals mit den Meisterhäusern und dem von Gropius entworfenen Hochschulkomplex. Vor dem Gebäude mit dem charakteristischen Bauhaus-Schriftzug setzen wir unseren Cayenne Turbo in Szene. Ein schöner Kontrast zwischen dem Porsche SUV in dunkel schimmerndem Moonlightbluemetallic mit seinen mächtigen 21-Zoll- Rädern und den klaren Linien des Gebäudes mit Glasvorhangfassade, heute Sitz der Stiftung Bauhaus Dessau. Im angrenzenden Atelierhaus – ehemals als Studentenwohnheim genutzt – übernachten wir in mit Bauhaus-Klassikern (Repliken) ausgestatteten „reinszenierten“ Zimmern und frühstücken am nächsten Morgen im Bauhaus-Bistro. Wohnen wie einst die Bauhäusler, zwar nicht mit exorbitantem Komfort, dafür stilecht und immer noch sehr modern. Eine wunderbare Möglichkeit, sich mit dem Geist des Bauhauses vertraut zu machen.

Weiter nach Leipzig. Um Visionen zur Gestaltung der Zukunft geht es dort auch in der alten Baumwollspinnerei. Auf dem zehn Hektar großen ehemaligen Werksgelände im Stadtteil Lindenau haben Kreative und Künstler in den Backsteinbauten aus dem 19. Jahrhundert ein Domizil gefunden – Motto: „From Cotton to Culture“.

Die Spinnerei ist eines der fesselndsten Atelier- und Galeriezentren für zeitgenössische Kunst in Europa, vom „Guardian“ bereits vor zehn Jahren als „the hottest place on earth“ eingestuft. Hier gibt es Lofts von mehreren hundert Quadratmetern Größe – und auch eine Pension mit vier „Meisterzimmern“. Betreiber Manfred Mülhaupt hat bei der Gestaltung der Räume darauf Wert gelegt, den ursprüngli-chen Charakter der Industriearchitektur zu erhalten: „Wir gehen das Wagnis ein, ein Ambiente zu präsentieren, das uns selbst gefällt. Kunst darf manchmal auch spröde sein.“ Das Konzept kommt an.

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Workspace II
Porsche als Partner: Shawn Segundo vom Start-up-Accelerator „SpinLab“.

Auf dem Areal der Spinnerei besuchen wir das „SpinLab – The HHL Accelerator“. Porsche ist einer der wichtigsten Partner und Unterstützer dieses 2015 gegründeten Durchlauferhitzers für junge Start-ups aus der ganzen Welt. Marketing-Manager Shawn Segundo, 34, Amerikaner mit philippinischen Wurzeln, erklärt das Prinzip des sogenannten Accelerators: „Bei uns bekommen Start-ups, die das Bewerbungsverfahren bestanden haben, sechs Monate lang kostenlos ein Coaching- und Mentoringprogramm. Von der Stadt Leipzig gibt es dazu noch einen Förderbetrag von 6.000 Euro on top.“ Besonders gefragt sind digitale Geschäftsmodelle etwa in den Bereichen Blockchain, Versicherungen oder Energie. Momentan werden hier jedoch auch ganz andere Dinge entwickelt – das Start-up „Mindance“ arbeitet zum Beispiel an einer App für Mental- und Gesundheitstraining für Unternehmen.

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Porsche Werk Leipzig
Mit dem Cayenne Turbo begeben wir uns auf den abenteuerlichen Offroad Parcours.

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Ganz schön nass
Wie selbstverständlich pflügt unser Cayenne Turbo durch den Wassergraben.

Höhe- und Endpunkt unserer Tour ist das Porsche Werk Leipzig. 1998 hatte Porsche erstmals verkündet, einen SUV zu bauen. Unter 17 möglichen Fertigungsstandorten machte die sächsische Großstadt das Rennen. Mittlerweile wird der Cayenne komplett in Bratislava produziert. Das Werk in Leipzig bleibt jedoch seine Wiege – ein überdimensionaler Test- und Funpark mit Rund-, Dynamik- und Geländestrecke. Gefertigt werden hier die Baureihen von Panamera und Macan.

Im Kundenzentrum nimmt uns Christian Werner, 31, verantwortlich für Online Marketing Kommunikation und unser heutiger Instrukteur, in Empfang. Wir wollen den Cayenne Turbo auf der Geländestrecke auf die Probe stellen. Wobei die Bezeichnung Offroad-Parcours stark untertrieben ist: Auf dem riesigen grünen Areal mit Stationen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade leben unter anderem eine neugierige 75-köpfige Auerochsen-Herde, Wildpferde und mehr als drei Millionen Honigbienen. Den Honig namens „Turbienchen“ kann man im Shop des Kundenzentrums kaufen. Ob ich selbst ans Steuer möchte? Keine Frage!

Christian grinst und dirigiert uns gleich zur „Extremrampe“, die ihrem Namen alle Ehre macht. Es gilt, 80 Prozent Steigung beziehungsweise Gefälle zu überwinden. Im Schritttempo arbeitet sich der Cayenne bergauf, rutscht nicht, beschwert sich nicht, ziert sich nicht. Unter den Reifen knirscht der Sand auf den unregelmäßigen, feuchten Steinplatten. Man meint fast, nach hinten zu kippen, so steil ist es hier. Dann geht es auf der anderen Seite wieder genauso steil bergab. Schafft der Cayenne diese Downhill-Passage? Christian grinst wieder. Klar, auf unseren SUV ist 100 Prozent Verlass.

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Ganz schön schräg
Auf der Schräghangbahn gibt es bis zu 35 Grad Seitenneigung.

Und nun? Zur „Schräghangbahn“. Jetzt sitzt Christian am Steuer. Besser ist’s: 25 Grad Seitenneigung auf gerader Fahrbahn und bis zu 35 Grad in der Kurve gibt es im regulären Straßenverkehr nicht. Mitfahrer sollten sich deshalb gut festhalten. Den Cayenne Turbo bringt diese Mutprobe bei weitem nicht an seine Grenzen. Uns schon: Ein flaues Gefühl im Magen macht sich bemerkbar. Doch jetzt sind wir so richtig auf den Geschmack gekommen und probieren alle 15 Stationen des Offroad-Parcours durch: vor- und rückwärts über die schmale „Panzerbrücke“, rauf und runter über die ruckelige „Steintreppe“, zum Schluss durch den 100 Meter langen und 50 Zentimeter tiefen Wassergraben. Kein Ding! Nach der sechs Kilometer langen Runde sind wir ein wenig erschöpft, aber auch glücklich. Der Cayenne Turbo ist schlammverspritzt, wie sich das für einen echten SUV gehört. Nach einem Durchgang in der werkseigenen Offroad-Waschanlage übergibt uns Christian den Wagen wieder picobello am Kundenzentrum.

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Ganz schön schmal
Souverän rangieren: ein Loblied auf die Rückfahrkamera mit Surround-View.

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Architektur II
Das Kundenzentrum des Porsche Werks Leipzig wird auch „Diamant“ genannt.

Wir passen das Fahrzeug mit der für solche anspruchsvollen Trips unerlässlichen Niveauregulierung per Klick auf dem Full-HD- 12-Zoll-Touchdisplay wieder auf normale Straßenverhältnisse an. Der Asphalt erscheint uns plötzlich fast ein wenig langweilig. Schade, dass unser Ausflug ins Porsche Abenteuerland in Leipzig schon zu Ende ist – und damit auch die dritte Etappe unserer #Porscheontour2018. Wir waren in einer anderen Welt, mit dem Flaggschiff der Cayenne Modellreihe, dessen Stärken wir nun erst recht (blind) vertrauen.

Schon bald starten wir wieder zur neuen Etappe. Wohin die Route uns beim nächsten Mal führen wird, das entscheiden wieder Sie, liebe Leserinnen und Leser. Doch zuerst dürfen wir auf der Heimfahrt nochmals die Urgewalt dieses Fahrzeugs auf der Auto- bahn spüren. From Culture to Cayenne!

Ein Roadmovie zu dieser Geschichte und eine Online-Bildergalerie gibt es unter www.porsche.de/backstage

Text Andrea Weller
Fotos Benjamin Pichelmann

LINKS UND TIPPS

Urwahn Bikes
Start-up für puristische High-End-Zweiräder in Magdeburg. Formvollendetes Design, angepasst auf die Bedürfnisse von Stadtmenschen, modernste (digitale) Technik, hochwertige Komponenten.
www.urwahnbikes.com/de/

Bauhaus Dessau
Das Bauhaus revolutionierte weltweit das künstlerische und architektonische Denken und Arbeiten. In Dessau hat die 1919 in Weimar von Walter Gropius gegründete Hochschule am längsten gewirkt und von 1925 bis 1932 ihre Blütezeit erlebt. 2019 Jubiläumsprogramm zum 100-jährigen Bestehen. Im Ateliergebäude des Bauhauses kann man stilecht übernachten.
www.bauhaus-dessau.de

Leipziger Baumwollspinnerei
Weitläufiger, mehr als 100 Jahre alter Industriekomplex aus Backsteinbauten. Heute internationales Kreativ- und Kunstzentrum mit Galerien, Cafés, Läden und Start-ups wie dem „SpinLab“, 90.000 Quadratmeter Nutzfläche.
www.spinnerei.de

SpinLab – The HHL Accelerator
Vorzeige-Start-up-Accelerator auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei. Kostenfreies Unterstützungsprogramm für innovative, technologieorientierte Startups aus der ganzen Welt. Porsche ist einer der wichtigsten Förderer und Partner.
www.spinlab.co

Factory Hotel Münster
Urbanes Design Hotel in historischer Industriearchitektur am Germania Campus in Münster. Mit drei Restaurants, einer Bar sowie Fitness- und Wellness-Angeboten.
www.factoryhotel.de

Meisterzimmer
Übernachtungsmöglichkeit in der Alten Baumwollspinnerei Leipzig. Wie alles auf dem Gelände strahlen die Räume den Charme des kreativ Unvollkommenen aus. Ohne Fahrstuhl oder TV-Gerät, dafür sehr besonders und mit viel Atmosphäre.
www.meisterzimmer.de

Porsche Werk Leipzig
Am 20. August 2002 wurde es offiziell eingeweiht: Das Porsche Werk Leipzig ist ursprünglich eigens als Produktionsstätte für den Porsche Cayenne gebaut worden. Die Architektur des Kundenzentrums ähnelt der Form eines Diamanten. Mit Rundkurs- und Geländestrecke, diverse Erlebnisprogramme.
www.porsche-leipzig.com