Entwicklungsprozess dauert Jahre
Der Arbeitsplatz von Peter Varga und seinem rund 25 Mitarbeiter starken Team – unter anderem Exterior Studioingenieure, Lichtdesigner und Advanced Designer – befindet sich im Porsche Entwicklungszentrum in Weissach. Dort wird mit verschiedenen Medien und Plattformen gearbeitet, analog und digital: mit Stift und Papier, am Computer in 2D und 3D, mit Augmented Design, mit Modellen aus Plastilin oder Clay, einem speziell im Automobilmodellbau verwendeten Werkstoff. „Beim Design wird jeder Quadratzentimeter eines Fahrzeugs diskutiert und muss intern mit vielen anderen Fachbereichen abgestimmt werden“, erklärt Varga. Der gesamte Entwicklungsprozess dauere mehrere Jahre. „Erst wenn man dann später die Ergebnisse sieht und alles funktioniert, sind wir auch selber zufrieden.“ Alles eine Frage der Kreativität? Nein, auch die Auseinandersetzung mit technischen Grenzen und Vorgaben spielt eine tragende Rolle. Das Design des Porsche 911 Turbo sei deshalb auch die größte Herausforderung in seiner bisherigen Laufbahn gewesen, gesteht er, „komplexer geht es nicht, was die Vereinbarkeit von Design und Technik betrifft.“
Und wie ist Peter Varga privat? „Ich betreibe Sportarten mit Geschwindigkeit wie Laufen und Windsurfen. Wenn draußen der Wind weht, habe ich gute Laune“, verrät er. Und er mag Filmmusik, speziell die von Komponist Hans Zimmer, „das inspiriert mich“. Natürlich drehe sich auch zu Hause vieles um Design, so der Vater zweier Töchter weiter: „Meine Frau ist ebenfalls Designerin, wir sind sehr reduziert eingerichtet.“ Das mache Entscheidungen für bestimmte Möbelstücke nicht gerade einfach. „Wir haben drei Jahre lang nach einem Esstisch gesucht, der uns gefiel.“ Porsche ist ebenso ein Thema. Tochter Naomi, vier Jahre alt, sorgte unlängst für großes Schmunzeln. Beim Spielen mit einem kleinen Modell-Boxster habe sie plötzlich ihren Papa angeschaut und gefragt: „Ist das ein Porsche, oder ist das ein Auto?“ Als Varga diese Begebenheit erzählt, lächeln seine Augen wieder in die Kamera: „In solchen Momenten weiß ich, dass unsere Arbeit gut ist.“
Text Andrea Weller
Fotos Marc and David