Porsche - Die Magie der Kreativität

Die Magie der Kreativität

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Dörte Spengler-Ahrens
Präsidentin des Art Directors Club Deutschland.

Der Ursprung aller neuen Ideen liegt in der Kreativität. Sie schafft Lösungen, aber sie verzaubert uns auch. Gemeinsam mit Dörte Spengler-Ahrens, Präsidentin des Art Directors Club für Deutschland, haben wir auf der Fahrt im Porsche 911 Carrera 4S durch Hamburg die Superkraft Kreativität für wenige Momente eingefangen.

In rhythmischem Takt klatscht das Wasser der Elbe gegen die Mauern am Hamburger Fischmarkt. Es klingt ein bisschen wie Applaus für Dörte Spengler-Ahrens, die in der Dunkelheit die Tür des Porsche 911 Carrera 4S öffnet und mit einem Lächeln aussteigt. Die vielen Lichter der Hafenkräne im Hintergrund wirken wie Scheinwerferspots. Die Präsidentin des Art Directors Club für Deutschland (ADC), der die kreativsten Köpfe des Landes aus Werbung, Design, Film und Co. vereint, steht oft im Rampenlicht. Seit über 25 Jahren ist sie in der Branche erfolgreich. Ihre Arbeiten wurden mehr als 700 Mal ausgezeichnet.

„Kreativität bewegt: bezaubert, begeistert, betrübt und betört.“

Dörte Spengler-Ahrens

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Porsche 911 Carrera 4S
Gemeinsam mit Dörte Spengler-Ahrens, Präsidentin des Art Directors Club für Deutschland, haben wir auf der Fahrt im Porsche 911 Carrera 4S durch Hamburg die Superkraft Kreativität für wenige Momente eingefangen.

Die perfekte Begleitung an diesem Abend? Der 450 PS starke 911 in Aventuringrünmetallic, den sie sich für diese Verabredung gewünscht hat. Schon bei ihrer ersten Begegnung hat er sie begeistert. Der Sportwagen hat genau das mit ihr gemacht, was sie sonst in ihrer täglichen Arbeit mit Kampagnen bei anderen Menschen hervorrufen will: sie berühren, Emotionen wecken, etwas in ihnen auslösen. „Kreativität bewegt: bezaubert, begeistert, betrübt und betört. Ohne Kreativität gibt es kein Neu und kein Wow“, sagt sie. „Kreativität muss etwas mit dir machen. Diese Magie, die sie haben sollte, nennen wir Momentum.“ Das ist lateinisch und steht für Wirkung.

Für Dörte Spengler-Ahrens, die als Art- Direktorin in der Werbebranche angefangen hat, danach als Texterin arbeitete, in sehr kurzer Zeit zur Kreativdirektorin aufstieg und schließlich leitende Positionen in verschiedenen Agenturen übernahm, ist der Beruf eine Berufung. Und Kreativität ein Schlüssel zu ihrem persönlichen Glück. „Besonders dann, wenn du in diesem einen schöpferischen Moment eine Idee hast. Das löst ein Gefühl aus, wie es ein 100-Meter-Sprinter empfindet, wenn er einen neuen Weltrekord aufstellt“, sagt sie.

Inzwischen sitzt die Frau, deren rote Lippen ihr Markenzeichen geworden sind, auf einer Mauer am Billhafen bei den Elbbrücken und schaut in die Ferne. Im Hintergrund rattert eine S-Bahn vorbei. Daneben ein alter Löschkran, auf dem sich zahlreiche Graffiti-Künstler verewigt haben. Ist das Kunst? Und was verstehen wir eigentlich darunter? Für viele mag der Begriff Kreativität abstrakt klingen. Nicht greifbar. Wie eine Superkraft, die besonders kostbar und nur wenigen Menschen vorbehalten ist. Dabei begegnet sie uns ständig. Manchmal nur etwas versteckt. Und in alltäglicheren Dingen, als wir vermuten.

Der Ursprung aller neuen Ideen liegt in der Kreativität. Sie schafft Lösungen, aber sie verzaubert uns auch.

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„Man ist sich gar nicht bewusst, dass man permanent von Kreativität umgeben ist.“
Dörte Spengler-Ahrens

Kreativität ist überall

„Man ist sich gar nicht bewusst, dass man permanent von Kreativität umgeben ist“, sagt Spengler-Ahrens. Sie zeigt auf den Porsche 911, den sie ein paar Meter weiter geparkt hat. „Der Airbag war zum Beispiel eine sehr kreative Idee. Mit Dummys hat man festgestellt, dass die schlimmsten Folgen eines Unfalls Kopfverletzungen sind. Was für ein grandioser Einfall, ein Kissen zu nehmen, das sich nur in dem Moment aufbläst, in der es die Situation erfordert.“

Es ist also keineswegs nur eine schöpferische Kraft, die wir in der Kunst oder Werbung wiederfinden. Kreativität löst Probleme. Und sie ist laut Spengler-Ahrens die Voraussetzung für Wandel, für neues Denken, für jede Form von Innovation. Ein wichtiger Baustein für unsere Zukunft. Denn sie schafft Lösungen für die Wirtschaft, für die Gesellschaft, für die Wissenschaft. „Ob es Katastrophen sind, eine Pandemie, ob neue Arbeitssituationen oder Umweltthemen – es war noch nie so viel Kreativität gefragt, wie in der heutigen Zeit“, sagt Spengler-Ahrens, die regelmäßig Vorträge zu diesem Themat hält. „Allen voran in der Mobilitätsbranche, wo ja eine große Transformation in Richtung Elektromobilität stattfindet. Dafür ist Kreativität ein großer Antrieb. Sie ist die Grundvoraussetzung, um den Status quo zu verändern.“

Eine Eigenschaft, die sie an Porsche schon immer fasziniert hat: sich im Wandel der Zeit ständig neu zu erfinden, ohne die eigene Tradition über Bord zu werfen. „Porsche beherrscht es meisterhaft, die eigene DNA immer ins Hier und Jetzt zu übertragen. Sowohl beim Design als auch als Marke. Das ist für mich ein Teil des Erfolgs.“

Auch Spengler-Ahrens ist eine Frau, die sich ihres Erfolgs bewusst ist. Die genau weiß, was sie will, und das mit ihrer kräftigen und einprägsamen Stimme immer wieder unterstreicht. Sie kaufte sich bereits mit 14 Jahren ihr erstes Porsche Buch auf dem Flohmarkt. Mit Anfang 20 machte sie ihren Traum wahr und legte sich von ihrem Ersparten einen 911, Baujahr 1978, zu. Der wurde ihr später allerdings gestohlen. Doch die Faszination ließ sie nie los. Später zog ein gebrauchter weißer Porsche 911 Carrera 4S (2003) ein, mit dem sie heute am liebsten an die Nordsee oder an die Ostsee fährt.

„Es gab eine Zeit in meinem Leben, da ging es mir nicht so gut. Meine Ärztin und ich haben verschiedene Möglichkeiten besprochen. Beim nächsten Besuch sagte ich ihr wahrheitsgemäß, dass ich statt auf ihre Medikamente auf eine Porsche-Therapie gesetzt habe. Sie lachte. Das Fahren mit meinem Porsche ist für mich ein positiver Verstärker für Lebensfreude.“

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Grau oder grün?
Die Anmutung des Porsche 911 in Aventuringrünmetallic changiert in der Nacht je nach Lichtverhältnissen.

Gemeinsam neue Ideen entwickeln

Das spürt sie wieder in genau diesem Moment, als sie hoch auf der Köhlbrandbrücke – der Golden Gate Bridge von Hamburg – auf das Gaspedal des 911 tritt. Rundherum tänzelt der Dampf aus den Schornsteinen des umliegenden Industrieviertels, der typische 911-Klang ist der passende Soundtrack. „Das ist einfach ein Megagefühl, wie schwebend im Raum“, sagt sie. Ohne diese beflügelnden Momente sind für sie keine bahnbrechenden Ideen möglich. Denn um kreativ zu sein, braucht es eine gewisse Ausgeglichenheit. Spengler-Ahrens entspannt am liebsten beim Kochen mit Mann Tobias und Sohn Bela in ihrem eklektisch eingerichteten Zuhause in Hamburg Eppendorf, wo bunte Anemonen-Sträuße auf minimalistische Betonwände treffen.

Um beruflich neue Inspirationen zu entwickeln, sehnt sie sich nicht nach ausgefallenen Orten. „Für mich ist das Briefing wichtig und die Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Gemeinsam an etwas zu feilen, es noch besser zu machen. Das ist mein Antrieb. Wenn du nach Hause gehst, brüten die Dinge noch in dir. Manchmal liege ich nachts wach, und dann ist da dieser Heureka Moment: Das ist es. Das ist die Idee.“

Während manche Menschen sich geradezu quälen müssen und lange auf solche Eingebungen warten, scheint Spengler-Ahrens einfach viel Talent zu haben. Denn lernen kann man Kreativität ihrer Meinung nach nicht – selbst nicht mithilfe von bestimmten Techniken. „Man muss das ein bisschen in sich haben“, sagt sie. „Darauf kann man aufbauen und sie weiterentwickeln. Es fängt ja nicht jeder Kreative als Meister an. Wenn man kein schöpferisches Talent hat, dann ahmt man nur nach. Etwa so wie mit Malen nach Zahlen. Das ist aber nicht schlimm.“

Sie selbst bezeichnet sich als kreative Irre. Warum? Weil kreative Ideen meist nicht ausreichen, sondern darüber hinaus viel Mut gefordert ist. „Das Neue regt meistens auf. Wenn es das nicht tut, ist es nichts Besonderes. Allerdings ist die häufigste Reaktion auf etwas Neues Ablehnung“, sagt sie. „Wahre Kreativität erkennt man an dem Mut, es trotzdem zu machen.“

Ein Satz, der typisch für Dörte Spengler-Ahrens ist. Denn wenn sie eines im Leben und bei ihren Mitmenschen schätzt, dann Geradlinigkeit und Authentizität. Zwei Eigenschaften, die sie auch mit Porsche verbindet. „Alles in und am 911 dient einer Funktion. Es gibt keinen Firlefanz“, sagt sie. Einfachheit und Klarheit – diese Begriffe prägen auch die Gegend, in der wir zum Abschied noch einmal die Hamburger Nacht inhalieren: die Hafencity mit der berühmten Elbphilharmonie und die Speicherstadt mit den roten Backstein-Lagerhäusern. Eine Gegend, die Spengler-Ahrens, vor allem für die internationale und kosmopolitische Atmosphäre schätzt. Am Ende unserer Reise nimmt sie von hier aus ein Taxi zurück nach Hause nach Eppendorf. Nur um am nächsten Morgen mit einem Grinsen das Garagentor aufzumachen und ihren weißen Porsche 911 Carrera 4S auf einem Streifzug durch Hamburg auszuführen.

Text Bianca Leppert
Fotos Benne Ochs

Dörte Spengler-Ahrens

Geboren in Zürich und aufgewachsen in Konstanz am Bodensee verbrachte sie die meiste Zeit ihres Lebens in Hamburg. Ursprünglich wollte sie Journalistin werden, fing dann aber ein Kommunikationsdesign-Studium in Konstanz an, ehe sie nach Düsseldorf wechselte. Viele aus ihrem damaligen Jahrgang gehören heute zum Who´s Who der Kreativszene. Als Präsidentin des Art Directors Club für Deutschland setzt sie sich vor allem dafür ein, mehr Frauen in der Kreativbranche zu fördern.