Porsche - Track Record

Track Record

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Haben sich viel zu erzählen
Porsche Deutschland CEO Alexander Pollich (rechts im Bild) und Stefan Bogner, der als Herausgeber des Magazins Curves auch Begründer einer sehr aktiven Porsche-Community ist.

Der neue Macan ist der zweite vollelektrische Porsche. Bei einer Testfahrt auf der Handlingstrecke des Porsche Experience Center Hockenheimring unterhält sich Porsche Deutschland CEO Alexander Pollich mit Curves-Magazin-Herausgeber Stefan Bogner über E-Mobilität, Freundschaft und Gänsehautmomente. Ein Mitschnitt.

Eisgraumetallic – die Farbe steht dem Macan Turbo ausgesprochen gut. So gut, dass der Himmel über dem Porsche Experience Center Hockenheimring sich an diesem Morgen den Farbton zu eigen macht. Überhaupt nicht grau ist dagegen die Stimmung von Alexander Pollich und Stefan Bogner. Die beiden fahren heute mit dem brandneuen vollelektrischen Modell ein paar Testrunden auf der Handlingstrecke des Porsche Experience Center.

Was für ein Gefühl das ist, als einer der Ersten den im Januar vorgestellten vollelektrischen Macan testen zu können, will Stefan Bogner von dem Porsche-Manager wissen – und obwohl der Macan kaum hörbar über den Asphalt surrt, muss Alexander Pollich lauter sprechen, damit man ihn versteht. Denn im Hintergrund donnern in Testsessions die Boliden der Rennserien GT Masters und DTM vorbei. „Das ist ein Wahnsinnsgefühl“, strahlt Pollich. „Wie man merkt, hat der Macan eine super Fahrdynamik und das charakteristische direkte Lenkgefühl. Der Wagen macht genau, was ich will, fährt wie auf Schienen, bremst extrem sanft – dabei sind wir ja recht rasant unterwegs.“

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Imposante (Geräusch-)Kulisse
Zwei, die sich verstehen – auch wenn’s an der Handlingstrecke mal lauter wird.

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Wie auf Schienen
Alexander Pollich zeigt sich bei der Testfahrt auf der Handlingstrecke des Porsche Experience Center Hockenheimring begeistert von der Fahrdynamik des brandneuen vollelektrischen Macan: „Ich fahre hier im Sportmodus und das Auto liegt wirklich super auf der Fahrbahn.“

Pollich und Bogner sitzen im Macan Turbo – der kommt mit Overboost-Leistung auf bis zu 470 kW, also 639 PS, und beschleunigt aus dem Stand in 3,3 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 260 km/h.

„Unser Ziel war es, das sportlichste Angebot im B-SUV-Segment auf die Straße zu bringen, und ich finde, das ist uns wirklich gut gelungen.“ Nach den ersten Runden klart der Himmel auf und sendet ein paar Sonnenstrahlen auf die Strecke. „Es ist das erste Mal, dass wir eine existierende Baureihe in die E-Mobilität transformieren“, fährt Alexander Pollich fort. „Bedenkt man, dass der Macan als Verbrenner mit insgesamt über 60.000 verkauften Einheiten in Deutschland ein absolutes Erfolgsmodell war, ist das eine ziemlich mutige Entscheidung. Und genau deshalb eine, die zu uns passt. Schon das Design stellt klar: Auch elektrifiziert ist der Macan der Sportwagen im Segment. Die Porsche-typischen Proportionen wurde weiterentwickelt und den Herausforderungen an ein elektrisches Fahrzeug optimal angepasst. Sein dynamischer Auftritt wurde weiter geschärft. Ich finde, der Macan trägt die DNA aus der Verbrennerwelt innovativ in die Zukunft.“

Stefan Bogner nickt schmunzelnd: „Das ist wie ein weiteres Kind in der Familie – es hat die gleichen Gene, ist aber doch ganz eigenständig.“

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Läuft rund
Der neue Macan vereint progressives, zeitloses Design mit markentypischer Performance, langstreckengeeigneter Reichweite und hoher Alltagstauglichkeit.

Porsche Reloaded

Während es in die letzte Runde auf der Handlingstrecke geht, denkt Stefan Bogner bereits an die nächsten Schritte für Porsche: „Ihr habt vor fünf Jahren mit dem Taycan das elektrische Zeitalter eingeläutet, der Macan ist euer zweites vollelektrisches Modell. Wie geht’s weiter?“

„Der vollelektrische Macan kommt im zweiten Halbjahr zu den Händlern. Zur Mitte des Jahrzehnts planen wir den rein batteriebetriebenen 718. Unmittelbar danach ist der neue Cayenne als reines Elektrofahrzeug geplant. Damit unterstreichen wir den Anspruch, 2030 mehr als 80 Prozent unserer Neufahrzeuge vollelektrisch auszuliefern – abhängig von der Nachfrage unserer Kunden und der Entwicklung der Elektromobilität in den einzelnen Regionen.“

„Den Hochlauf der Elektromobilität gehen wir so entschieden an wie nur wenige andere.“

Alexander Pollich

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Alexander Pollich

Alexander Pollich konzentriert sich auf die Steilkurve und fügt dann hinzu: „Außerdem ist geplant, das Produktportfolio mittelfristig mit einem vollelektrischen SUV nach oben zu erweitern – sportlich positioniert oberhalb des Cayenne, auf Grundlage der bei Porsche entwickelten Plattform SSP Sport. Das völlig neue Fahrzeugkonzept soll bei einer Porsche-typischen Flyline eine starke Performance, automatisierte Fahrfunktionen und ein superinnovatives Innenraumkonzept bieten. Die Reise geht also klar in Richtung E-Mobilität, aber im Dreiklang mit Plug-in-Hybriden und zeitlosen Verbrennern wie dem Porsche 911.“

Die Zeit auf dem Rundkurs ist rasend schnell vergangen. Gern wären die beiden weitergefahren, aber die Strecke muss frei gemacht werden. Darum wird das Gespräch bei einem Cappuccino fortgesetzt. Diesmal ist es Alexander Pollich, der die Fragen stellt: „Wie erlebst du die Elektrifizierung eigentlich – so als Petrolhead?“ Stefan Bogner schaut dem positiv entgegen: „Das ist wie bei allem anderen – Kulinarik, Musik, Inneneinrichtung: Erst durch das Spannungsfeld von Alt und Neu wird’s interessant. Vielleicht gibt es auf der einen Seite einen Verlust, aber eben auch einen Gewinn. Natürlich ist der Sound eines schönen Boxermotors etwas Großartiges. Aber wenn du mit einem E-Modell fast lautlos in den Bergen unterwegs bist, erlebst du dein Umfeld ganz anders. Der Hörsinn wird nicht mehr so angesprochen, dafür der Sehsinn umso mehr. Das ist vergleichbar mit Motorboot versus Segelboot. Ich verbinde Autos mit Freiheit, Reisen und Ausbrechen. Wenn ich das erleben kann und die Infrastruktur stimmt, ist alles andere zweitrangig – und die vollelektrischen Modelle fahren sich nun mal großartig.“

Auch Alexander Pollich findet, dass es der Mix macht: „Ich habe einen Taycan als Dienstwagen und fahre das Auto wirklich gern, auch auf der Langstrecke. Es ist ein unheimlich komfortables, entspanntes Reisen. Du hältst alle paar Stunden kurz zum Laden an, kannst die Beine ausstrecken und einen Cappuccino trinken. Aber an einem sonnigen Frühlingswochenende hole ich auch gern mein 997 Cabriolet aus der Garage und fahre durch den Schwarzwald oder auch mal in die Alpen. Mit dem Wagen habe ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt.“

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Porsche Macan Turbo

Ladeöffnungszeit

Das zuvor von Stefan Bogner angesprochene Thema Infrastruktur liegt Alexander Pollich am Herzen. Er stellt seinen Kaffee ab und erklärt: „Für uns war schnell klar, dass es nicht ausreicht, ein schönes Elektrofahrzeug mit einer tollen Reichweite anzubieten, damit die Kunden den Weg in die Welt der E-Mobilität mitgehen. Wir müssen uns auch um die Ladeinfrastruktur kümmern. Deshalb haben wir mit unseren Händlern vereinbart, dass jeder mindestens zwei Schnellladesäulen und weitere AC-Ladepunkte bereitstellt. Dann haben wir Porsche Destination Charging Partner: Hotels, Restaurants und Top-Locations, bei denen Porsche-Fahrer als Gäste des Hauses kostenfrei laden können. Außerdem geht der Infrastrukturausbau bei unserem Partner IONITY stetig voran. Bis 2025 sind in 24 europäischen Ländern an die 1.000 Ladeparks mit bis zu 7.000 Ladepunkten angepeilt.“

Während draußen die Boliden weiter über den Rundkurs jagen, geht Alexander Pollich begeistert auf den neuesten Baustein der Ladeinfrastruktur von Porsche Deutschland ein: „Vergangenen Sommer haben wir die erste Porsche Charging Lounge in Bingen eröffnet. Unsere Kunden haben in der hochwertigen, fernüberwachten Lounge exklusiven Zugang zu Snacks und Getränken, es gibt einen interaktiven Fitness-Spiegel und Wi-Fi. Das Konzept kommt fantastisch an.

Inzwischen gibt es Charging Lounges in Würzburg, Ingolstadt und im österreichischen Koblach, perspektivisch soll es an den Hauptreiserouten in Deutschland bis zu 20 Standorte geben und weitere in anderen europäischen Ländern. So wollen wir unseren Kunden komfortables Reisen mit Planungssicherheit ermöglichen – insbesondere zu den verkehrsreichen Zeiten.“

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Alexander Pollich

Eine große Familie

Zum Stichwort Reisen hat Stefan Bogner, der für sein Magazin Curves auf der ganzen Welt unterwegs ist, viel zu berichten: „Es ist ganz egal, wo du unterwegs bist – ob in Südamerika, Asien, Island oder Bayern: Porsche-Fahrer haben einen ähnlichen Wertekompass. Es sind Macher, die gern etwas aufbauen und unternehmen. Sie wollen ihr Fahrzeug nicht nur in die Garage stellen, sondern es auch fahren. So schreiben sie ihre eigenen Geschichten damit. Viele sprechen von Community, ich sage eher ‚Familie‘. Lernst du jemanden über die Fahrzeuge kennen, redet man ein bisschen über die Autos – das ist der gemeinsame Nenner –, aber dann geht’s gleich um Kinder, Job, Reisen … Spätestens am zweiten Abend bist du bei ihm zu Hause eingeladen und in die Familie integriert. Ich habe so viele Menschen über Porsche kennengelernt, echte Freundschaften gefunden. Das hat mein Leben wahnsinnig bereichert. Es ist verrückt, dass eine Automarke zu so etwas in der Lage ist.“

Alexander Pollich weiß, wovon sein Gegenüber spricht: „Wenn ich im Porsche-Umfeld auf einer Veranstaltung bin, dann sind da 95 Prozent der Leute auf einer Wellenlänge. Das finde ich faszinierend.“ Inzwischen stehen die Männer auf der Dachterrasse des Porsche Experience Center. Von dort blickt Pollich über den Hockenheimring. „Hier hatte ich vorigen Sommer ein Wahnsinnserlebnis – das ‚Festival of Dreams’, mit dem wir 75 Jahre Sportwagen der Marke Porsche gefeiert haben. Nach Monaten der Planung dann perfektes Wetter, 80.000 Fans kamen, die ganzen Porsche-Clubs und Independent Car Communities waren da, Alvaro Soler ist aufgetreten. Als ich abends auf dem improvisierten Campingplatz in das Dachzelt auf meinem Taycan gestiegen bin und den ersten Festivaltag habe Revue passieren lassen, hat mich das wahnsinnig berührt. Es war einfach so schön, die ganzen glücklichen Leute zu erleben … das war ein ganz besonderer Porsche-Moment.“

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Stefan Bogner

Porsche ist wie Musik: Legst du ein gutes Stück auf, verbindet das interkontinental, interkulturell und generationenübergreifend.“

Stefan Bogner

Solch einen Moment hatte auch Stefan Bogner, wenn auch ganz anderer Natur. „Als ich meinen ersten Porsche kaufen wollte, ein 1986er G-Modell, außen grau, innen grünes Leder, fand ich schon die Farbkombi perfekt. Aber als dann die Tür ins Schloss fiel und dieser satte Sound zu hören war … da wusste ich, dass ich das Auto haben will. Ich komme vom Produktdesign und weiß: Wenn etwas so gut funktioniert, kann man vom Detail aufs Ganze schließen. Dieses Versprechen, wenn in einer Millisekunde alle Sinne auf einmal befriedigt werden. Du machst die Tür zu und sagst: gekauft. Brauchst den Motor gar nicht mehr anzulassen.“

Und ob es sich dabei nun um einen Verbrenner oder einen Elektromotor handelt – es ist dieses Versprechen, das sich Porsche auch für die Zukunft auf die Fahnen geschrieben hat.

Text Ariane Lattke
Fotos Tobias R. Dürring